Aus dem Leben einer Frau

Klara Hofmann

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Im Leben einer Frau gibt es einen Punkt, an dem sie aufhört für sich selbst zu leben. Frauen wird die Aufgabe übertragen, sich um andere zukümmern. Sie sind pflegende und selbstaufopfernde Wesen, doch ob sie das auch sein möchten, wurden sie nie gefragt.
Als Mädchen ist man oft noch unbeschwert,doch das unaufhaltsame Schicksal macht sich bereits im jungen Alter an gewissen Stellen bemerkbar. Es ist selbstverständlich, dass Mama daheim aufpasst, dass sie kocht, dass sie pflegt, dass sie putzt, dass sie organisiert, dass sie sich anschreien lässt, dass sie Probleme löst, dass sie sich selbst hinten anstellt. Je älter ich werde, desto mehr realisiere ich, dass auch meine Eltern nur Menschen sind. Dass sie nicht nur Mama und Papa heißen, sondern Vornamen besitzen. Meine Mutter war auch mal ein Teenager, die sich um ihr Aussehen sorgte und sich zum ersten Mal verliebte. Sie hatte auch Träume und Ziele. Viele von ihnen sind in Vergessenheit geraten. Für mich ist es so selbstverständlich, dass meine Mutter einfach meine Mama ist. Dass sich ihr Leben um ihre Kinder dreht und um alles andere, was eben zum Familienalltag dazugehört. Besonders als Kind denkt man nicht daran, dass auch sie müde wird oder unmotiviert ist. Man kommt nicht auf die Idee zu fragen, was sie möchte. Frauen kommen an einem Punkt, an dem sie aufhören für sich selbst zu existieren.
Bei Papa ist es selbstverständlich, dass er nach der Arbeit müde ist und deshalb nicht mehr mitspielen mag. Er geht noch mit seinen Freunden raus, übt Hobbys aus und genießt seine Freizeit auch gern mal allein. Warum sich Sorgen machen, wenn sich doch sowieso um alles gekümmert wird. Irgendjemand muss es machen und Mama kann es nicht ignorieren oder es nicht als ihre Aufgabe sehen. Um voranzukommen braucht es jemanden, der vorne steht und alle antreibt. Frauen machen in der Regel genau das, aber die Lorbeeren ernten sie nicht. Auf ihre Fehler wird groß gezeigt. Wenn Mama locker ist, mal nicht selbst kocht oder unkonventionell handelt ist sie langweilig, eine schlechte Mutter oder unfähig. Wenn Papa das macht, dann ist der cool, der Superheld und einfach nur der Beste. Für eine Gesellschaft, die dermaßen auf die Leistung von Frauen angewiesen ist, werden diese gekonnt in den Hintergrund abgestellt. Unsere Welt basiert auf krummen Dingen und verblendete Ansichten. Es wird als logisch und selbstverständlich erachtet, dass Frauen alles aufgeben, um für andere zu leben, wohingegen es für einen Mann nur undenkbar sein kann, sich selbst nicht als eigene Priorität zu setzen.
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