Es ist beruhigend, auf Instagram und Co. echte Bikinibodys zu sehen, also jene mit Dehnungsstreifen, Rollen und Haaren. Es ist bekräftigend zu erfahren, dass eine Hosengröße größer keinen schlechteren Menschen aus einem macht. Es ist aber gleichzeitig erschreckend auffallend, wie weit manche dennoch gehen, um ihrem Ideal nachzujagen. Das Zauberwort heißt jetzt Brazilian-Butt-Lift oder Ozempic. Für eine unnatürliche Taille-Hintern-Ratio gehen manche große gesundheitliche, aber auch finanzielle Risiken ein. Schließlich ist es jetzt nicht mehr modisch, dünn wie ein Stock zu sein, sondern kurvig á la Kim Kardashian. Erneut wird diktiert, wie man zu sein hat und viele schreiben mit. Auf TikTok präsentieren That Girls ihre Routinen, die in der Regel aus Morgensport, grünen Smoothies und unzählbaren Vitaminpräparate besteht. Was unterscheidet Tumblr-Posts aus 2014, die zeigten, wie stark die Schlüsselbeine herausragen, von Videos, in denen ein flacher Bauch stolz präsentiert wird? Wer damals bereits bei Tumblr auf gewissen Seiten unterwegs war und jetzt wieder in gewisse Nischen auf TikTok gelandet ist, findet häufig die gleichen Bilder, die gleichen Sprüche und die gleiche Einstellung. Als Kate Moss meinte, dass nichts besser schmecke als dünn zu sein, hörte ihr mehr als eine ganze Generation zu und verinnerlichte diese Worte.